In modernen Gesellschaften ist Arbeit ein starkes Organisationsprinzip, das von den individuellen Lebensentwürfen bis zu den sozialen Klammern reicht, aber auch in die Bildung, die Kultur, und in die nationale Identität hineinwirkt. – Das trifft für die Schweiz ganz besonders zu: Arbeitsethos ist Teil der nationalen Identität. Früher – und in etwas abgeschwächter Form auch heute noch – war und ist die Qualität der in der Schweiz geleisteten Arbeit der Stolz der ganzen Nation. Swiss made!
Menschen definieren sich vornehmlich über ihre Arbeit. Sie gibt ihnen Wert und verleiht dem Alltag Struktur. Schon die Kinder sind im Sog dieses Organisationsprinzips: Die Schweiz rühmt ihr Bildungssystem, das besser als viele andere für die Integration in den Arbeitsmarkt rüstet. Arbeit stellt zudem die Basis für den sozialen Zusammenhalt und die gesellschaftliche Solidarität dar – denken wir nur beispielsweise an die Einkommenssteuer auf Erwerbsarbeit, oder die aus Lohnanteilen finanzierte Altersvorsorge. Besonders hervorzuheben ist zudem die Freiwilligenarbeit, verzahnt sie doch individuelles Engagement mit einem Mehrwert für andere. Die Entwicklung von Wirtschaft und Arbeit hat auch die Landschaft und die Besiedlung geprägt und die Verkehrsinfrastruktur mithervor gebracht.
In den nächsten Jahren werden Digitalisierung, demografischer Wandel, Ökologisierung der Wirtschaft, neue Formen der Globalisierung, der ökologische Umbau und weitere Treiber zu grossen Transformationen führen, welche die Arbeitswelt in ihren Sog ziehen und damit erneut alle Aspekte mitverändern werden – von der Kultur über die Bildung bis zur Landschaft und der Mobilität. Die Arbeitswelt ist ein komplexes System, das empfindlich auf Störungen reagiert. Die Corona-Krise bzw. der verordnete Lockdown während der Covid-19-Krise hat das für alle augenscheinlich gemacht.
Svizra27 zeigt die Schweiz an der Arbeit. Wie sie denkt, plant und ausführt. Wie sie Neues träumt und Altes bewahrt. Was sie beiträgt zur Geschichte und wie die Zeit an ihr arbeitet.


Wenn künftig das, was Arbeit ist, sich im Zuge mehrerer Transformationsprozesse verändert, verändert sich zugleich das Leben und Zusammenleben. Svizra27 setzt hier an: Wie leben und arbeiten wir, wie schaffen wir Werte, wie verteilen wir sie, wie halten wir zusammen, wenn im Räderwerk von „Mensch – Arbeit – Zusammenhalt“ das Rädchen „Arbeit“ sich kräftig weiterdreht?
Svizra27 sucht eine Umsetzung dieses Themas, welche die Schweizer Bevölkerung verblüfft, zu neuen Perspektiven anregt, in Debatten verwickelt und nach Lösungen suchen lässt: Wie wollen wir künftig arbeiten und zusammenleben? Dafür brauchen wir Ideen, Visionen, Leitbilder.
Svizra27 will Labor sein: Gesucht ist die Umsetzung, welche die Bevölkerung in der Schweiz erahnen lässt, welche neuen Dimensionen, Chancen aber auch Risiken die Transformationen eröffnen; gesucht ist die Umsetzung, welche uns in Unruhe versetzt; gesucht ist die Umsetzung, welche Fragen in Bewegung bringt.
Svizra27 will Plattform sein: Die «fleissigste Nation der Welt» freut sich am Erschaffenen und fragt sich zugleich, wie Prosperität und Wohlfahrt künftig geschaffen werden.
Svizra27 will bei den Besucherinnen und Besuchern als kollektives Epochenerlebnis in Erinnerung bleiben: Unser Anspruch ist, dass Svizra27 im Rückblick die vielschichtigen Dimensionen der Transformation der Arbeit, aber auch die unserer (Zusammen-)Lebensformen vorausahnend ins Bewusstsein der Schweiz gehievt haben wird.
Svizra27 ist rätoromanisch und würdigt die vierte Landessprache, respektive steht für die Vielfalt der Schweiz und damit für alle Schweizer Regionen.
Die Zahl 27 steht einerseits für das Veranstaltungsjahr 2027, welches innerhalb des Masterplans (2017-2027) festgelegt wurde. Die 27 steht andererseits aber auch für die 26 Kantone der Schweiz und für den Bund.




